[213] Polle

Entschwunden ist der Pfad, den ich erkohr;
Der Wald verschränkt sich stets mit dichtern Zweigen;
Kein Ausgang aus der Wüste will sich zeigen,
Und finstrer sinkt der nächt'ge Wolkenflor.
Und tret' ich oft auch aus dem Hain hervor,
Dann seh' ich schroff den Fels hinab sich neigen;
Tief unten ruht die Flur im dunklen Schweigen,
Und murmelnd schallt die Woge nur empor.
So ging ich längst, umhegt von Noth und Sorgen,
Von schwarzem Gram umschattet und verborgen,
O harte Lieb', auf deiner Bahn dahin;
Und mocht' auch rings sich Alles freun und schmücken,
Ich konnte nichts als Nacht und Tod erblicken,
Dem Leben fremd und fremd dem eignen Sinn.

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TextGrid Repository (2012). Schulze, Ernst. Gedichte. Reise durch das Weserthal. Polle. Polle. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-05CA-E