Irrtum

An Sophie.


Du fandest mich um alte Liebe klagen,
Dein freundlich Auge sah mich tröstend an!
Wie bald genas ich von dem finstern Wahn
Und sah in dir die neue Hoffnung tagen!
Ich hörte dich so milde Worte sagen,
Ich sah mitleidig meinem Schmerz dich nahn:
Von dir hofft' ich mein Heil neu zu empfahn,
Und glücklichere Liebe wollt' ich wagen.
Und du nun selbst, die mich zuerst ermutet,
Zu freundlichem Vertrauen mich bewogen,
Du stöß'st dies Herz zurück, seit dir es schlägt?
Den Balsam, den du lindernd aufgelegt
Hast du der halbgeheilten Wund' entzogen,
Und siehst nun ruhig, wie sie doppelt blutet.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schwab, Gustav. Gedichte. Gedichte. 3. Sonette. Irrtum. Irrtum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-075D-3