Vom Berge

Wir treten aus dem hohen Wald,
Vom Morgenlicht erhellt:
In sonnenfreundlicher Gestalt
Grüßt uns die weite Welt.
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Was leuchtet dort im hellen Stral?
Das ist das Felsenschloß.
Ahnst du, mein Herz, den hohen Saal?
Ahnst Ritter schon und Roß?
Was blinket aus dem tiefen Thal?
Das ist der alte Fluß.
Ahnst du die Nixen ohne Zahl,
Der Nymphen lust'gen Gruß?
Was glänzt im Nebel dort wie Gold?
Das ist ein Städtchen gar.
Ahnst du die Mägdlein schmuck und hold,
Mit krausem Lockenhaar?
Das Felsschloß, das ist öd' so sehr,
Kein Ritter haust mehr dort;
Wohl rauscht der Fluß, doch ist er leer,
Die Nymphen all' sind fort.
Doch in die Stadt da ziehn wir ein,
Die ist ganz voll und hell.
Gegrüßet seid, ihr Jungfräulein,
O kommt ans Fenster schnell!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schwab, Gustav. Gedichte. Gedichte. 1. Lieder und vermischte Gedichte. Vom Berge. Vom Berge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0783-B