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Wie sorgsam barg ich jeden kleinen Tand,
Als ich auf Reisen ging, in Kofferwände,
Damit ich unberührt von falscher Hand
Zu eignem Zweck ihn sicher wiederfände!
Und du, dem Tand nur meine Perlen sind,
Mein teurer Trost, und nun mein größter Gram auf Erden,
Du einzig höchstes Gut, das meine Seele minnt,
Kannst jedes schnöden Diebes Beute werden!
Dich schließt kein Koffer mir noch Kasten ein,
Als der, wo du nicht bist – und doch fühl ich dich drinnen –
Hier in der Brust, dem trauten Kämmerlein,
Wo du, nach freier Lust, kannst kommen und entrinnen:
Und da noch, fürcht' ich, stiehlt man mir mein Lieb;
Denn um so teuern Preis wird Treue selbst zum Dieb.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 48. 48. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0AFE-5