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Warum verhießest du so heitern Tag,
Und ließest ohne Mantel mich verreisen,
Daß unterwegs mich trifft der Wolken Schmach,
Die deine Pracht mit faulem Dunst umkreisen?
Nicht ist's genug, daß du den Regen mir
Durch Wolken brechend hauchst von sturmgepeitschten Wangen;
Denn niemand dankt wohl für den Balsam dir,
Der Wunden heilt und nicht des Unglimpfs Bangen:
Noch kann dein Schämen meinen Gram zerstreun.
Wie leid dir sei, mein bleibt doch der Verlust.
Nur schwachen Trost gewährt des Schädigers Bereu'n
Dem, der des Schadens Dorn trägt in der Brust.
Doch ach! die Träne, die dein Auge netzt,
Wie reiche Perl' ist's nicht, die allen Fehl ersetzt!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 34. 34. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0B2D-6