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Mein Herz und Aug' entbrennen zwiegespalten
Um deines Anblicks Beute zum Gefecht.
Das Auge will dein Bild dem Herzen vorenthalten,
Dem Auge wehrt das Herz dies freigeborne Recht.
Das Herz gibt vor, du wohnst in ihm, dem Schrein,
Den kein kristallnes Auge noch gespalten:
Dagegen sagt der Widersacher, nein,
Dein schönes Gleichnis sei in ihm enthalten.
Ihr Recht zu prüfen wird ein Rat ernennt,
Gedanken, die dem Herzen untertan:
Und siehe, deren Richterspruch erkennt
Zu gleichen Hälften für befugt sie an:
Daß dein auswendig Teil den Augen bliebe,
Wenn sich das Herz erfreut der innern Herzensliebe.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 46. 46. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0B42-3