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Doch tu dein Ärgstes nur, mir zu entgehn:
Auf Lebenszeit bleibst du mir doch geschenkt.
Und Leben ohne Liebe muß vergehn,
Weil es an dieser deiner Liebe hängt.
Dann fürcht' ich nicht die ärgste Schmach der Erden,
Wenn an der kleinsten schon mein Leben stirbt.
Ich seh', ein bess'rer Zustand muß mir werden,
Als den dein Launenwechsel hier verdirbt.
Du kannst mich nicht durch Unbestand verwunden,
Weil dein Verrat mein Leben selbst bedroht.
O welch ein selig Los hab' ich gefunden,
In deiner Liebe fröhlich, froh im Tod!
Und doch – welch süßes Glück wär ohne Sorgen?
Du könntest falsch sein, und mir blieb's verborgen.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 92. 92. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0B6F-1