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Wär meines Fleisches zäher Stoff Gedanke,
Dann hielt mich neidische Entfernung nicht;
Denn allem Raum zum Trotz entflöh ich jeder Schranke,
Die mich verbannt aus deinem Angesicht.
Dann gält mir gleich, ob auch am fernsten Strande
Mein Fuß stünd, weit von dir; denn unumschränkt
Springt der Gedanke über Meer und Lande
So schnell als er den Ort, wohin er fliehn will, denkt.
Doch ach! Tod ist dies Denken: nicht Gedanke
Zu sein, um Welten weit dir nachzufliehn;
Und daß ich so am Gram der lahmen Zeiten kranke,
Wenn Erd' und Wasser mich zu Boden ziehn,
Die trägen Elemente, die mich nur
Mit Tränen nähren, ihres Jammers Spur.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 44. 44. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0B79-9