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Wie manchen stolzen Morgen sah ich schon
Mit Herrscherblick der Berge Häupter grüßen:
Sein goldnes Antlitz küßt den bleichen Strom,
Mit Himmelsalchimie vergoldet er die Wiesen.
Und bald darauf, wenn feiger Nebel schwillt,
Wie läßt er trüben seine Götterwange,
Entzieht sein Haupt dem trauernden Gefild
Und eilt mit Schmach, verhüllt zum Untergange.
So fiel von meiner Sonn' auch nur ein früher Schein
Mit allem Siegesglanz mir auf die Brauen:
Doch ach! er war nur eine Stunde mein;
Nun birgt mir ihn der Heimatnebel Grauen.
Doch meine Liebe drum irrt's ewig nicht:
Was Himmelssonnen bleicht, trübt wohl ein Erdenlicht.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 33. 33. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BB3-3