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Saumsel'ge Muse! wie wirst du dein Schweigen büßen
Vom Wahren, das im Schönen sich verklärt?
Wahrheit und Schönheit sind auf meinen Freund gewiesen;
So bist auch du, und darin ruht dein Wert.
Gib Antwort, Muse! sagst du nicht vielleicht:
»Wahrheit braucht Schmuck nicht, ihre Farb' ist feste;
Schönheit nicht Pinsel, der ihr Wahres zeigt;
Am besten ist ganz unvermischt das beste«?
So willst du schweigen, weil ihm Lob nicht not?
Entschuld'ge so dich nicht! Du kannst ihn weit
Erheben über goldnes Grab und Tod.
Daß ihm noch rühmt die ungeborne Zeit.
So, Muse, tu dein Amt! Wie wir ihn finden,
Lehr' ich dich späten Enkeln ihn verkünden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 101. 101. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BE5-4