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Lieb' ist zu jung, sie weiß nichts von Gewissen;
Und doch, wer weiß es nicht? Gewissen stammt von ihr.
Drum laß mich, lieber Dieb, für meinen Fehl nicht büßen!
Sonst teilt dein holdes Selbst die gleiche Schuld mit mir.
Denn wie du mich verführst, verführ' ich wieder
Mein bess'res Teil zu schnödem Sinnenwahn.
Die Seele spricht zum Leib: Du kannst Gebieter
Der Liebe sein! – Fleisch hört kein Warnen an:
Dein Nam' erweckt es; seine Siegesbeute
Sieht es in dir. Von solchem Stolz geschwellt,
Wird es dein armer Knecht, der dir zur Seite
In deinen Diensten willig steht und fällt.
Laß mein Gewissen, wenn ich Liebesgruß
Dir bringe, der zu Lieb' ich stehn und fallen muß.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 151. 151. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C21-5