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Daß du einst hart warst, schafft mir nun Genügen:
Und, bei der damals tief empfundnen Pein,
Müßt' ich notwendig meiner Schuld erliegen,
Wenn meine Nerven nicht von Stahl und Stein.
Denn, wenn dich meine Härte traf, wie mich
Die deine, litt'st du Höllenqual indessen;
Und ich Tyrann hab' unbedächtiglich
Nicht, was ich damals von dir litt, ermessen.
O, daß mich da in unsers Kummers Nacht
Das tiefste Herz gemahnt, wie wahrer Gram verwundet!
Daß wir einander gleich das linde Öl gebracht,
Wovon verletzter Busen schnell gesundet.
Doch wird dein Fehltritt nun zum Lösegeld,
Und jedes Schuld tilgt, was der Freund gefehlt.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 120. 120. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C6B-1