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Nichts fehlt den äußern Gaben, die dem Licht
Du zeigst, das Menschenwitz verbessern könnte;
Wie aller Mund, durch den die Seele spricht,
Ja selbst dein Feind dies wahre Lob dir gönnte.
So wird für äußern Reiz dir äuß'rer Lohn;
Doch eben jener Mund, der, was dein eigen
Dir gab, zerstört dies Lob aus anderm Ton,
Und spüret weiter als die Augen reichen.
In deiner Seele Schönheit tauchen sie;
Die mißt Vermutung ab nach deinen Taten:
Kargmütig, augengütig hauchen sie
Auf deinen Blumenflor des Unkrauts geilen Schwaden.
Doch daß dein Duft nicht gleicht dem Augenschein,
Daran ist schuld: du machst dich selbst gemein.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 69. 69. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0D05-E