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Nicht eigne Sorgen, kein prophetisch Denken
Des weiten Erdballs, der von Zukunft träumt,
Kann meiner treuen Liebe Frist beschränken,
Als hätt' ein Richterspruch sie eng umzäumt.
Heil blieb der Mond in Todesfinsternis.
Ernsthafte Augurn spotten eigner Kunde;
Unsichres krönt sich selbst nun als gewiß,
Und Friedens Ölzweig lächelt ew'gem Bunde.
Nun, in den Tropfen dieser Balsamzeit
Steht meine Liebe frisch: Tod ist ihr hold;
Ich leb' in armen Reimen ihm zum Neid,
Wenn er sprachlosen, dunkeln Herden grollt.
Und darin will ich fest dein Denkmal gründen,
Wenn eh'rne Gräber, wenn Tyrannenschilde schwinden.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 107. 107. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0D1E-7