22. Der Kobold in Stedten.

Mündlich aus Helfta.


Als man zu Stedten bei Schrauplau ein Haus baute, fand man im Füllemund eine eiserne Lade, und wie man sie aufmachte, sprang ein kleines, rothes Männchen heraus, welches fröhlich im Kreise umher tanzte und immer rief »Nun bin ich erlöst! Nun bin ich erlöst!« Und es erzählte, es sei ein Kobold und sei vor vielen hundert Jahren in diese Lade verwünscht worden, und wenn das neue Haus fertig sei, wolle es darin wohnen. Als nun das Haus gebaut war, kam das Männchen alle Nacht, machte das Vieh im Stalle los und trieb es auf dem Hofe umher, sprang die Treppen im Hause auf und ab und lärmte so viel, daß bald Niemand mehr in dem Hause wohnen wollte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen. Sagen. 22. Der Kobold in Stedten. 22. Der Kobold in Stedten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-10A2-F