Emil Friedrich Julius Sommer
(1819–1846)

Biographie

1819

Am 5. Mai wird Sommer im schlesischen Oppeln als Sohn eines Kreissteuerklassen-Kontrolleurs geboren. Der Vater stirbt ein halbes Jahr nach seiner Geburt, so daß die Erziehung allein in den Händen der Mutter liegt.


1832

Besuch des Elisabethanum in Breslau bis 1838.


1838

Studium der Philologie in Breslau.


1840

Fortführung des Studiums in Berlin. Schwerpunkte: Deutsche Sprache und Literatur.


1842

Nach dem Studium in Halle wird er promoviert zum Doktor der Philosophie mit der Arbeit »De carmine Germaniae saeculi XIII – diu guote frouwe inscripto.«


1844

Habilitation mit der Arbeit »De Theophili cum diabolo foedere.« Privatdozentur in Halle.


1845

Lehrtätigkeit in Halle seit Sommersemester. Sommer, erheblich belastet durch finanzielle Probleme, versucht eine außerordentliche Professur zu erhalten und schreibt ein Bittgesuch an den Minister.


1845

Angeregt durch das Vorbild der Brüder Grimm, unternimmt Sommer eine Wanderung zum Kyffhäuser und sammelt Sagen und volkstümliche Überlieferungen. Noch im gleichen Jahr kommt die Sammlung »Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen« mit 70 Sagen und 11 Märchen heraus; Sommer widmet die Ausgabe Wilhelm Grimm. Nach Sommers eigenen Angaben hat er die Texte auf Feldforschungen zusammengebracht (»als ich den größten Theil der Sagen auf den Landstraßen und in Dorfschenken erzählen ließ«, S. 3). Informationen über seine Gewährsleute macht er nicht. Zum Teil enthält die Sammlung ausführliche, mythologisch gefärbte Kommentare im Stil der Zeit. Die Brüder Grimm übernehmen 1850 in ihre Sammlung Sommers Märchen Nr. 1: »Der Berggeister Geschenke« als Nr. 182 unter dem Titel: »Die Geschenke des kleinen Volkes.«


1846

Am 22. Juli stirbt Sommer im Alter von 27 Jahren an den Folgen einer schweren Erkrankung, die er sich während seiner Wanderung 1845 zugezogen hatte.

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Notes
Autor der Biographie: Prof. Dr. Hans-Jörg Uther
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TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. Biographie: Sommer, Emil. Biographie: Sommer, Emil. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-111A-C