[190] Träume
Träume der blassen und umglühten Stunden
sinkt wieder ihr in lindem Abendwehn
aus goldgenetzter Wolken dunklem Schoß
wie Sommerregen duftend auf mein Land?
Ihr locktet früh das Kind zu Zaubergärten
verwunschnen Schlössern stillen grünen Seen
und brauner Wurzel quoll aus trübem Schacht
gehöhlter Felsen unermeßnes Gold.
Dann gingt ihr hin und euer leichtes Bild
zerfloß und zitterte nur traumhaft fern
wie leuchtend durch die Nächte warmer Schein
in dämmerweichen Sommerlüften hängt.
Nun tönt mir eure Stimme süß vertraut
wie einem Kind das sich im Wald verlor
der Glocken Läuten still vom Abendwind
durch welken Glanz der Tale hingeweht.