Totenfahrt

In weichem Wiegen schaukelte die Brandung
Die Königsbarke, die
In Flor getaucht hinaussah auf die See.
Am Ufer standen
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Die Asen all und sahen wortlos, wie
Die Abendglut in Baldurs Locken weinte.
Wie Rosenduften schwamm's durch goldne Lüfte,
Das sonnenuntergangs, wenn alle Blumenkelche
Ihr Sehnen glühender in den Abend gießen,
Der Sommerwind auf Sammetflügeln stahl.
Auflodernd knirscht die Barke in die Flut.
Stumm standen
Die Asen – bleich ... Und sahen
Aufs Meer hinaus, wo fern
Die Glut verleuchtete. Und es war,
Als wiche weit durch goldne Abendthore
Ihr Glück und ihre Jugend in die Nacht ...

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TextGrid Repository (2012). Stadler, Ernst. Gedichte. Verstreute Gedichte aus den Jahren 1902 bis 1904. Baldur. Totenfahrt. Totenfahrt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1585-7