Die vier Brüder.
Vier Brüder ziehn Jahr aus Jahr ein
Im ganzen Land spazieren;
Doch jeder kömmt für sich allein,
Uns Gaben zuzuführen.
Der erste kömmt mit leichten Sinn,
In reines Blau gehüllet,
Streut Knospen, Blätter, Blüthen hin,
Die er mit Düften füllet.
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Der zweite tritt schon ernster auf,
Mit Sonnenschein und Regen;
Streut Blumen aus in seinem Lauf,
Der Erndte reichen Segen.
Der dritte naht mit Ueberfluß
Und füllet Küch und Scheune;
Bringt uns, zum süssesten Genuß,
Viel Früchte, Korn und Weine.
Verdrüßlich braust der vierte her,
In Nacht und Graus gehüllet,
Sieht zürnend Wald und Wiesen leer,
Die er mit Schnee erfüllet.
Wer sagt mir wer die Brüder sind,
Die so einander jagen?
Leicht räth es wohl ein jedes Kind,
Drum brauch ich's nicht zu sagen.