Der treue Hund.
Schnuppernd schlich sich um die Schaafe
Rings der Wolf mit schlauem Blick,
Ob wohl Spitz, der Wächter, schlafe,
Und die Schäfchen flohn zurück.
Eng gedrückt auf einen Haufen,
Zittern sie von ihm bedroht;
Eilen sich ihm zu entlaufen,
In der größten Angst und Noth.
Und er spricht mit List zu Spitzen:
»Ei! wie möcht' ich doch wie du,
Bei den dummen Schaafen sitzen,
So in träger fauler Ruh.«
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»Komm mit in den Wald spazieren,
Kühl ists dort, nicht heiß, wie hier.
Laß dich, Freundchen, von mir führen,
Steh nur auf und folge mir.«
Aber Spitz weißt ihm die Zähne,
Heisset ihn bei Zeiten gehn,
Wenn er etwa sich nicht sehne,
Noch der Schaafe Herrn zu sehn.
Nimm, o Kind! vom Spitz die Lehre,
Folge ja dem Heuchler nicht,
Der, damit er dich bethöre,
Mit verstellten Worten spricht.