[102] Der gordische Knoten

Ihr rüttelt an dem Königspalast
Mit unverdrossenem Mute,
Ihr baut ein neues Haus mit Hast
Und schreit zum Kitt nach Blute,
Doch ist es fertig, das neue Haus,
Nach manchem saueren Tage,
Der Bonaparte bleibt nicht aus,
Der's stürzt mit einem Schlage!
Die Arme gekreuzt, gewaltig und stumm,
So wird er vor Euch stehen,
Ihr aber ziehet den Buckel krumm
Und traget seine Livreen.
Und schlachten laßt Ihr Euch gern und froh
Mit dienstergebener Miene
Und denket: besser in Waterloo,
Als unter der Guillotine! –
So kommt es, Ihr Männer des ewigen: Nein,
So kommt's, Ihr Tyrannenvertreiber,
Es wird eine Zeit der Helden sein
Nach der Zeit der Schreier und Schreiber.
Bis dahin webt mit Fleiß und List
Eure Schlingen ineinander,
Wenn der gordische Knoten fertig ist,
Schickt Gott den Alexander.

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TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Neue Gedichte. Den Männern. Der gordische Knoten. Der gordische Knoten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1F22-6