[238] Dann erst

Was des Herzens Drang geschaffen,
Magst du treu und fest bewahren,
Bis in freudigem Erraffen
Sich der Klang mag offenbaren.
Laß ihn dann zum Lichte schießen,
Wenn er nicht erliegt der Blendung,
Denn die Sonne zu begrüßen
Ist allein des Adlers Sendung.
Setz' ihn dann auf Rosses Rücken,
Wenn er's kühn vermag zu spornen,
Lehr' ihn dann erst Rosen pflücken,
Wenn die Händ' er wahrt vor Dornen.
Lehr' ihn dann das Meer befahren,
Wenn sein Segel wehrt den Stürmen,
Send' ihn dann in Schlachtgefahren,
Wenn ihn starke Panzer schirmen.
Laß ihn dann durch Strudel tauchen,
Wenn sein Arm die Flut mag zwingen,
Dann erst in die Tuba hauchen,
Wenn ihm nicht die Adern springen.
Führ' ihn dann zu blut'gen Siegen,
Wenn der Arm nicht macht das Schwert matt,
Lehr' ihn in der Rennbahn fliegen,
Wenn er Schenkelkraft bewährt hat.
Der steht nimmer im Gefechte,
Dem vom morschen Holz die Lanze,
Und des Ringers lahme Rechte
Nimmer greift zum Siegeskranze.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Aus dem Nachlaß. Jugenddichtungen. Dann erst. Dann erst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1F61-9