[180] Pharao

An dem Roten Meer mit bekümmerter Seel',
Mit der Stirn im Staube lag Israel,
Vor ihnen der See tiefflutender Born,
Und hinten des Pharao klirrender Zorn:
»Jehova, erbarme Dich meiner!«
Und Moses schlug mit dem Stab in den Schwall,
Da türmte der Herr die Flut zum Wall,
Und das Volk des Herrn durch die Gasse zog.
Und auf beiden Seiten stand das Gewog',
Und drüben fehlte nicht einer.
Und Pharao kam an das Ufer gebraust,
Auf der Lippe den Grimm, das Schwert in der Faust;
Sein strahlendes Heer, weit kam's gerollt,
Und Roß und Reiter war eitel Gold;
»Nun, König der Könige, rette!«
Und hinab in das Meer mit Wagen und Troß!
Doch vornen sprengte des Todes Roß,
Und als in der Gasse ritt Mann an Mann,
Aufbrüllten die Wogen und schlossen sich dann
Hoch über ihr altes Bette.
Schwer war der Harnisch und tief die See,
Nicht Roß, noch Reiter kam wieder zur Höh',
Und Juda kniet', und der Herr war nah',
Und es sanken die Wasser und lagen da,
Und still ward's über der Glätte.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Neue Gedichte. Romanzen und Historien. Pharao. Pharao. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1FEE-D