d.

Wir waren unser drei Knechte bei einem Bauern und schliefen in einer Kammer; ich als der jüngste schlief mit dem Zweitknecht zusammen, der älteste schlief allein in dem Bett. Dieser letztere wurde nächtlich von einer Walriderske geplagt. Sie legte sich auf ihn, nahm ihm den Atem, so daß er durch sein Ächzen und Stöhnen mich im Schlafe störte. War die Not zu Ende, lag er im Schweiße gebadet da. Mein Bettgenosse verfügte über einen festen Schlaf, und wenn ich am andern Morgen erzählte, wie das Würgen unseres Nachbarn mir wieder peinlich und unangenehm geworden, so stellte er [464] sich recht ungläubig und wollte von Gespenstern nichts wissen. Zuletzt wurde er neugierig und bat mich, ihn zu wecken, wenn die Hexe wieder an der Arbeit sei. In der folgenden Nacht wachte ich auf und hörte den Großknecht in der bekannten Weise röcheln und stöhnen. Sofort weckte ich meinen Bettgenossen. Dieser fährt in die Höhe, reibt sich die Augen und ruft im selben Augenblicke: »Da fliegt ein Katzenschwanz durch das Schlüsselloch.« Die Walriderske hatte sich, vielleicht erschreckt durch das etwas laute Erwachen meines Mitknechtes, eiligst davongemacht (Goldenstedt).

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Neunter Abschnitt. B. Walriderske. 250. [Oftmals kommt zu den schlafenden Menschen ein geisterhaftes Wesen]. d. [Wir waren unser drei Knechte bei einem Bauern und schliefen in]. d. [Wir waren unser drei Knechte bei einem Bauern und schliefen in]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-233C-D