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Ein Säugling, der anfänglich ganz wohl gewesen war, weigerte sich, die Brust anzunehmen. Nachdem alle Mittel vergeblich versucht waren, beredete man den Vater, für das Kind, dem es »angetan« sei, Hülfe in Bremen zu suchen. Nur [71] sehr ungern entschloß sich der Mann zu diesem Gange, da er durchaus an keine Hexerei glaubte. In Bremen angekommen, wanderte er mißmutig durch die Stadt. Unbekannt an dem Orte, kaum wissend, nach welcher Straße und nach welcher Person er fragen sollte, unzufrieden mit sich selbst, dachte er gerade, wenn es eine Sünde sei, an Hexen zu glauben, so möge der liebe Gott es ihm vergeben, daß er heute gegen sie Hülfe suche. Da öffnete sich ein Fenster, und eine Stimme rief: »He, hier mot he jo wäsen!« »Wat hett de dar to ropen?« dachte er und ging weiter. Aber die Stimme, die von einer Frau kam, rief dringender: »He! lütje Mann! he mot jo hüte bi mi wäsen, sine Fro hett jo'n Kind, dat de Brust nich anfaten will.« Da sah er denn wohl, daß er hier bei der rechten Person sei, ging hinein und fand auch Hülfe. (Stedgn.).