70.

Wenn man am ersten Ostertage kein Fleisch ißt, bekommt man das ganze Jahr kein Zahnweh (Lastrup). – Das Wasser, in dem die Ostereier gekocht sind, gießt man an die Stallwand, dann werden das ganze Jahr die Euter der Kühe nicht wund (Butjadingen). – Die Schalen der Ostereier wirft [66] man in das Wasser (in den den Hof umgebenden Graben), dann kommen im Sommer in dasselbe keine Insekten. – Hechtsköpfe enthalten das Leiden Christi, daher soll man einen solchen auftrocknen und bewahren, das ist gut fürs Haus (Saterland). – Um Hunde vor Besprechungen zu schützen, nennt man sie Strom, denn das fließende Wasser, das lebendig ist und doch nicht lebt, können Diebe nicht besprechen (Oldenburg, Geest). Vor 50 Jahren hörten die meisten Hunde, besonders die Schäferhunde, in der Gemeinde Löningen auf den Namen Ström. In Dinklage schlug man den Hunden, um sie gegen das Besprechen zu schützen, den Schwanz stumpf ab. – Wenn man beim ersten Füttern der Bienen etwas Erde unter den Futterhonig mischt, so verhütet man dadurch, daß der künftige Schwarm sich an einen zu hohen Gegenstand setzt (Dötl.). Künstlicher heißt es in Visbeck: Wenn ein Imker am Gründonnerstag Morgen vor Sonnenaufgang seine Bienen füttert und etwas Erde von einem Maulwurfshaufen, welcher in der letzten Nacht aufgeworfen ist, in das Futter gibt, so fliegen ihm im ganzen Jahre keine Bienen weg, und seine Bienen setzen sich beim Schwärmen niedrig.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 2. Schutz gegen künftige Übel. B. Sympathie. 70. [Wenn man am ersten Ostertage kein Fleisch ißt, bekommt man das]. 70. [Wenn man am ersten Ostertage kein Fleisch ißt, bekommt man das]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-252A-9