96.

Handelte es sich bisher um die bloße Fortschaffung der Krankheit, so folgt nunmehr eine nicht minder große Anzahl von Mitteln, die Krankheit in einem andern Gegenstande zu vernichten. Zunächst geschieht dies dadurch, daß man den Gegenstand in der Erde verfaulen läßt.

Um Warzen zu vertreiben, reibt man sie vor Sonnenaufgang mit einem Stück Speck oder Kalbfleisch und vergräbt den Speck unter dem Schweineblock, das Fleisch schlichtweg in die Erde; sobald Speck oder Fleisch verfault ist, sind auch die Warzen fort. Statt des Fleisches nimmt man auch Hülsen (Innenseite) von großen Bohnen (Oldenbg). – In einen wollenen (rohen flächsenen) Faden macht man so viel Knoten, als man Warzen hat und vergräbt den Faden bei abnehmendem Mond (Ovelg.) unter einem Tropfenfall, einem Schweinetrog, einer Mauer, an der Ostseite eines Baumes (Jeverld.); verfault der Faden, so vergehen auch die Warzen. Übersieht man Warzen und macht zu wenig Knoten, so bleiben so viel Warzen als Knoten zu wenig sind. – Die Schnur, mit welcher ein Kranker vermessen ist (84), wird mit etwas Salz unter einen Stein gelegt (Dötlgn.). Die Mitteilung fügt freilich nicht hinzu, daß sie dort verfaulen solle; es ist daher auch möglich, daß [88] die Krankheit auf denjenigen übergehen soll, der auf den Stein tritt (85).

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. B. Sympathie. 96. [Handelte es sich bisher um die bloße Fortschaffung der Krankheit]. 96. [Handelte es sich bisher um die bloße Fortschaffung der Krankheit]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2C0A-6