w.

In meinen jungen Jahren, so erzählte in der ersten Hälfte der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts eine alte Frau, war einstmals ein Tausendkünstler in Jever. Er hatte sein Zelt auf dem Markte nahe beim Kaak und konnte durch »Ogenvörgoekelee« machen, was er wollte. Einmal sagte er, er wolle machen, daß ein Hahn einen großen Balken im Schnabel forttrage, und richtig, er tats. Da kam aber zu den Zuschauern eine Mädchen, das hatte Gras geschnitten und trug es in einem Korb auf dem Rücken, und in dem Grase befand sich zufällig eine Klewer-Vier (vierblätteriges Kleeblatt). Darum waren dem Mädchen nicht die Augen verblendet, und es rief den Leuten zu: »Leute, was seid ihr doch wunderlich, der Hahn trägt ja gar keinen Balken, er trägt ja einen Strohhalm.« Da fingen die Leute an zu schelten und wollten von dem Tausendkünstler nichts mehr wissen. Der Tausendkünstler aber nahm es wahr, als das Mädchen den Korb mit Gras abgesetzt hatte, und verblendete nun ihre Augen, daß sie meinte, sie gehe durch Wasser und war doch trockenes Land. Da hob sie die Kleider auf und immer höher, bis die Leute sie auslachten. (Ebenso Vechta, doch besteht hier das Kunststück des Ogenvörgoekelers darin, daß er die Leute glauben macht, er krieche durch einen Baum oder Brett, während er doch um ihn herumkriecht.)


Vgl. 129.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Achter Abschnitt. A. Einzelne Teufelsbündnisse. 204. [Wenn jemand in schwerer Geld- oder Liebesnot ist, aus Eigennutz]. w. [In meinen jungen Jahren, so erzählte in der ersten Hälfte der zwanziger]. w. [In meinen jungen Jahren, so erzählte in der ersten Hälfte der zwanziger]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2C48-9