584. Langwarden.

a.

Wo jetzt das Dorf Langwarden steht, wohnten einst zwei reiche unverheiratete Schwestern, die beschlossen, mit ihren Reichtümern eine Stadt zu bauen und ließen zuerst eine Straße legen. Als die Arbeiter noch bei der Straße beschäftigt waren, kam ein Fremder des Weges und fragte, was sie da vorhätten. Die Arbeiter erwiderten, es solle dort eine Stadt gebaut werden, und mit der Straße machten sie den Anfang. »Na,« sagte der Fremde, indem er weiter ging, »dat schall ok lang wahren« – das wird auch lange währen. Und noch war die Straße nicht fertig, da starben beide Schwestern kurz nach einander, und der Bau der Stadt wie der Straße blieb bliegen. Aber ein Dorf bildete sich nach und nach an der Straße und erhielt nach den Worten des Fremden den Namen Langwarden. Früher war Langwarden das einzige Dorf im Butjadingerlande, das sich einer gepflasterten Straße rühmen konnte. – Einige sagen, die beiden Jungfern hätten zu Varel gewohnt, und nach dem Tode der einen habe die andere den Mut (die Lust) verloren.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Dritter Abschnitt. M. Stad- und Butjadingerland. 584. Langwarden. a. [Wo jetzt das Dorf Langwarden steht, wohnten einst zwei reiche unverheiratete]. a. [Wo jetzt das Dorf Langwarden steht, wohnten einst zwei reiche unverheiratete]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2D1D-3