108.

Warzen zu vertreiben, bestreicht man sie mit Blut von Warzen eines andern; Blut von eigenen erzeugt mehr Warzen (Oldenbg). – Eine Stige, d.h. ein Gerstenkorn am Auge, bestreicht man mit einem Trauringe (Oldenb). – Eine junge Frau litt am Stige. Eine alte Bettlerin, welche in das Haus kam, sah das Übel, spuckte rasch auf das kranke Augenlid und ermahnte dann die junge Frau, ja den Speichel an seiner Stelle trocknen zu lassen, so werde die Stige verschwinden, sonst aber kämen ihrer zwanzig (Oldenbg. – Sommersprossen vertreibt man, wenn man Johannimorgen vor Sonnenaufgang das Gesicht mit Froschlaich wäscht (Ganderk.). – Ein Pferd befreit man von Bauchgrimmen, wenn man auf eine in der Johanninacht geschnittene Weide den Hut hängt, welchen man bei der letzten Kommunion getragen hat, ihn so dreimal um das Pferd herum trägt, segnet und spricht: »Lief, Lief, stüre di« (Lastrup). – Wenn ein Schwein sich verfangen hat, muß man dreimal um dasselbe herumgehen, es in den Schwanz kneifen und einen Segen sprechen (Brake). – »Ein Schaf litt an der sogenannten Drehkrankheit. Der Besitzer holte aus einem Birkenbaum ein Hexennest (nestartig verschlungene oder verwachsene Zweige der Birke), legte es auf den Boden und zog das Schaf darüber hin und her. Ich stand dabei, kann aber nicht sagen, ob das Tier wieder gesund geworden, weil ich gleich darauf den Ort verließ.« (Großenkneten.)

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. C. Verschiedenes. 108. [Warzen zu vertreiben, bestreicht man sie mit Blut von Warzen eines]. 108. [Warzen zu vertreiben, bestreicht man sie mit Blut von Warzen eines]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2DBA-3