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Unsere Nachbarin stand im Rufe, durch Beten und Besprechen Kranke gesund machen, insbesondere Blut stillen zu können. Unser damals lebender bewährter Arzt hatte an einer Frau, die an einem Brustübel litt, eine Operation vollzogen und konnte das Bluten nicht zum Stillstand bringen. Schließlich erklärte er in seiner Ratlosigkeit, man möge die erwähnte Frau, unsere Nachbarin, herbeiholen. Diese kam, bemühte sich um die Kranke, legte Tücher auf, verband alles ruhig und still, ohne daß man wahrnehmen konnte, ob sie betete oder Zauberworte sprach oder nicht, und die Blutung ging zurück und hörte schließlich ganz auf. Die Pflegerin kam noch einige Tage und setzte ihre alte Tätigkeit fort, und blieb erst weg, als alle Gefahr vorüber war. Die Wunde heilte gut ab, die Kranke kam wieder hoch, ist fortan stets gesund geblieben und alt geworden (Wildeshausen).