334. Wolken.

Die kleinen weißen, hoch am Himmel stehenden Wölkchen, Cirruswolken, nennt man Schafe; man sagt auch: »Vandage hödt de Scheper sine Schape.« »Alte Frauen zeigen einem nicht blos die Schäfchen, sondern auch einen Hund und den Schäfer; sie sagen, es sei ein Spiegelbild« (Osternbg.). Die Wölkchen sollen gutes Wetter bedeuten. Im Münsterlande sind die »Schäpkes« Vorboten von Regen. In Schweiburg, berichtete ein Mann von dort, heißen die Schäfchen Hammerschlag und sind auch dort Vorboten von Regenwetter:


Van Dage is de Hamerschlag,
Morgen regnt den ganzen Dag.

Grummelköppe (im Münsterlande »Grummelthoren«) heißen die bauchigen, glänzenden Wolken, welche den schweren Gewitterwolken voraufgehen. Wenn im Sommer solche schwere weiße Wolken gleich Schneegebirgen vom Horizont aufwärts drängen: sagt man auch wohl: »De Kinner Israels kikt aewer de Mur« (Rastede.) Grellrote Wolken am Abendhimmel bedeuten Krieg. Wolken bei der wilden Jagd sind verdammte Seelen: 249. In den Wolken bergen sich Hexen: 219o.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Zweites Buch. Dritter Abschnitt. 334. Wolken. 334. Wolken. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2E91-6