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Das Bestreichen mit Eschenholz soll Blutungen stillen (Saterld.). – Zur Heilung von Schlangenbissen genießt man Bier, in welchem Eschenlaub gekocht ist (Rast.). Überhaupt ist die Esche den Schlangen zuwider, daher umpflanzt man die in der Nähe von Holzungen und Mooren stehenden Häuser mit Eschen, denn der Bereich dieser Bäume und ihres Laubfalles wird von den Schlangen gemieden (Rast.). – Kastanien in der Tasche sind gut gegen Rückenschmerzen (Jever). – Um Geschwüre zu vertreiben, muß man sogenanntes »Endholz«, die knollenartigen Auswüchse an Obst- und anderen Bäumen, in der Tasche tragen (Cloppenburg). – Wenn die Hühner (infolge Kalkmangels) Windeier legen (Eier ohne Schale), muß man eines derselben in ein Tobbenloch stecken und der Übelstand hört auf (Lastrup). – Osternmorgen nüchtern von den Äpfeln essen, die Palmsonntag auf Palmstöcken in der Kirche gewesen sind, hilft gegen Krankheiten (Münsterland). – Muskatnüsse in der Tasche sind gut gegen Geschwüre (Ovelg.). – Ein Besen von Birkenreis mit ins Bett genommen ist gut gegen Wadenkrämpfe (Oldenbg.). – Gegen Rheumatismus bindet man eine Schnur, auf welche Flaschenkörke gereiht sind, um das Bein (Oldenbg.). – Einem von der Epilepsie Befallenen legt man ein schwarzseidenes Tuch auf den Mund (Hooksiel). – Ein kluger Mann wurde zu einer Kuh gerufen, welche krank am Boden lag, keine Milch gab und schon seit mehreren Tagen nicht gefressen hatte. Der Mann besah die Kuh und sagte, er wisse nicht, was ihr fehle, ihr seien jawohl die Hungerzähne zu lang gewachsen, ob nicht eine Zange da sei. Die Zange wurde gebracht, der Mann stieß damit der Kuh ins Maul an die Zähne, bis ein wenig Blut daran kam; so, nun werde die Kuh wohl wieder gesund werden. Und so geschah es in kürzester Frist (Ganderkesee).

»Uns gingen früher oft die Kälber ein. Als wir einst wieder ein Loch gruben, um ein verendetes Kalb zu verscharren, kam ein Taler zum Vorschein mit der Jahreszahl 1597 und der lateinischen Umschrift: Tue recht und scheue niemand. Diesen Taler habe ich sorgfältig aufbewahrt, und ist uns seitdem nie wieder ein Kalb gestorben (Lutten).«

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. C. Verschiedenes. 112. [Das Bestreichen mit Eschenholz soll Blutungen stillen (Saterld.)]. 112. [Das Bestreichen mit Eschenholz soll Blutungen stillen (Saterld.)]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-312F-B