85. Übertragung der Krankheit auf andere Menschen.

Wenn man Warzen hat, so mache man eine bluten, lasse das Blut auf einen Lappen tropfen, wickle in den Lappen ein Geldstück und trage ihn auf einen Kreuzweg. Wer das Päckchen aufnimmt, bekommt die Warzen (Großenkn.). – Wenn man Fieber hat und im Schweiße liegt, nimmt man ein Stück Geld zu sich ins Bett und wirft es nachher auf die Straße. Wer das Geld zu sich steckt, bekommt das Fieber (Oldenbg.). – Warzen zu vertreiben, macht man so viel Knoten in einen Faden, als Warzen zu vertreiben sind, und legt den Faden unter einen Stein. Tritt dann jemand auf den Stein, so bekommt er die Warzen, der andere wird frei (Oldenbg.). Oder er vergräbt den Faden in die Erde und spricht den Namen dessen, dem er die Warzen an seiner Statt wünscht, aus, hält aber vor- und nachher unverbrüchliches Stillschweigen über die Sache (Oldenbg.). – Hat jemand ein Geschwür, so bringe er von dem ersten Eiter, der heraus kommt, etwas auf ein Stückchen Brot und gebe dies fremden Hühnern. Alsdann bekommt er selbst kein Geschwür wieder, dagegen bekommt es der Eigentümer der Hühner (Damme). – Wenn zwei Reiter auf einem Pferde sitzen, so rufe man ihnen nach: »Twee up een Pärd, nehmt mi mine dree (veer, fief usw.) Waarten mit!« so verschwinden die Warzen (Ovelg.)

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. B. Sympathie. 85. Übertragung der Krankheit auf andere Menschen. 85. Übertragung der Krankheit auf andere Menschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3189-0