595. Heppens.

a.

Die Heppenser heißen Mehlbeutel. Bei einer Hochzeit hatte die Frau des Laders Weizenmehl gestohlen, schüttete es in einen Beutel und band diesen unter die Röcke. Sie wurde zum Tanzen aufgefordert, und während des Tanzens fiel das Mehl nach und nach zum großen Vergnügen der Gäste unter den Röcken weg. – Auch sagt man neckend: »In Heppens is de Mehlbüdel gahr.« In Heppens wollte man einmal probieren, ein Fruchtklütken (einen Dampfkloß) zu bereiten. Man tut dies, indem man den Teig in einem leinenen Beutel oder Tuche, welches an den Knopf des Topfdeckels gebunden wird, in den Topf, in welchem das übrige Essen gekocht wird, hineinhängt und durch den Dampf gar werden läßt. Die Heppenser aber ließen den Kloß so lange im Topfe, [403] bis der Beutel entzwei gekocht, der Kloß hindurchgefallen und steinhart geworden war.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Dritter Abschnitt. O. Jeverland. 595. Heppens. a. [Die Heppenser heißen Mehlbeutel. Bei einer Hochzeit hatte die Frau]. a. [Die Heppenser heißen Mehlbeutel. Bei einer Hochzeit hatte die Frau]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3251-8