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Südwestlich von der Station Ahlhorn im sogenannten Garter Moor und zwar an der Stelle, wo dieses anfängt, die Scheide zwischen der Ahlhorner und Garter Mark oder dem Münsterlande und dem Amte Wildeshausen zu bilden, lag die Garter Burg. Das Schloß ruhte auf starken, tief in das Moor eingetriebenen Eichenpfählen. Ein tiefer Graben und die morastige Umgebung machten dasselbe ganz unzugänglich. Die Bewohner lebten vom Raube und hatten zu dem Ende über den von Vechta nach Oldenburg führenden Weg, der damals an der Burg vorbeiging, ein starkes Seil gespannt, das bis zur Burg lief und den Bewohnern Kunde gab, wenn Beute in Sicht war. Große abgerichtete Hunde mußten die Reisenden so lange aufhalten, bis die Raubritter herankamen. Der letzte Ritter auf der Burg hieß Rodno. Er verbrannte sich mit seinem Schlosse, als er für seine Räubereien gezüchtigt werden sollte. So die Sage. – Bislang sah man dort, wo die Garter Burg gestanden, drei Gräben mit Wällen, die nach Osten hin geschlossen waren und nach Südwesten hin in das Moor liefen. An der Stelle, wo diese Wälle und Gräben das Moor erreichten, lag die Burg. An einem Punkte, wo ein Weg die Gräben durchschnitt, sah man ein umwalltes Viereck. Daß dort, wohin die Burg verlegt wird, ein Haus gestanden, beweisen die angebrannten Pfahlstümpfe, die sich an dem Platze vorfanden und die so fest im Boden staken, daß man sie mit Mühe und Not kaum herausziehen [305] konnte, sowie die dabei gefundenen Ziegelscherben. Die Geschichte weiß von einer Garter Burg nichts. Die Lage der Burg an der Grenze, die Verbindung der Gräben und Wälle mit dem Moore und dem Lanner (Landwehr) Grenzbach, weshalb die Gräben Lannergräben genannt werden (die Leute sagen, die Burg liege am Landwehrbach) spricht für ein ehemaliges Zoll- oder Wachthaus. – Die Garter Burg soll durch 2 parallele Wälle mit der Arkeburg in Verbindung gestanden haben. Die Besitzer beider Burgen haben zwischen dieselben von einer Feste zur andern reiten können, ohne von Leuten außerhalb der Wälle gesehen zu werden.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Erster Abschnitt. E. Amt Wildeshausen und Wardenburg. 521. Großenkneten. k. [Südwestlich von der Station Ahlhorn im sogenannten Garter Moor]. k. [Südwestlich von der Station Ahlhorn im sogenannten Garter Moor]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3441-D