26.
Vom Feuer und Licht (vgl. 18, 19). Sieht man am ersten Ostertage viele Osterfeuer, bedeutet das ein gutes Erntejahr. – Wenn bei dem Brande eines Hauses Vieh mit verbrennt, so brennt das neue Haus in drei Jahren wieder ab (Varel) (vgl. 6). Wenn man in ein Herdfeuer sieht, und es sprühen viele Funken heraus, so hat man am folgenden Tage Unglück (Oldenbg.). Wenn heiße Torfasche auf dem Feuerherd bläulich glüht, so kommt ein strenger Winter (Jade). – Ein Span am Lichte (der oft wie Hobelspäne sich zurückrollende Talg) bedeutet einen Sarg im Hause oder in der Familie. Der Span ist eben ein Hobelspan, und dieser vertritt den Sarg. – Ein Dieb (eine rundliche, glühende Kohle) am Dochte einer Kerze bedeutet für den, welchem er zugewandt ist, einen Brief. – Eine brennende Kerze, die von selbst ausgeht, bedeutet eine Leiche. Wenn insbesondere von den Altarlichtern bei der Kommunion eins ausgeht, so macht einer der Kommunikanten seinen letzten Gang zum Tische des Herrn (Jade). – Wenn quer über vor jemanden drei Lichter in einer Reihe brennen, muß er bald sterben; es sind die Lichter, die nachher auf dem Sarge brennen (Oldenbg.). Wenn in einem Zimmer drei Lichter gleichzeitig brennen, so wird bald jemand im Hause sterben (Wildeshsn.). – Wo drei Lichter brennen, kann keine Hexe ankommen. – Sieht man irgendwo plötzlich ein Licht, wird dort bald ein Sarg stehen (Varel). – Wenn vor einem Mädchen in grader Linie mit ihm drei Lichter brennen, so wird es bald Braut (Jever). – Am Lichtmeßtage (2. Februar) werden in den katholischen Kirchen die Lichter (Kerzen) geweiht. Die Imker gehen an diesem Tage zum Hauptgottesdienst, um auf die brennenden Kerzen acht zu geben. Brennen diese schlecht, gibts ein schlechtes Imkerjahr, brennen sie hell und schön, ein gutes (Löningen). – Ein im dunkeln hell aufscheinendes Haus, dessen Wände sich kalt anfühlen, deutet auf einen baldigen Todesfall, dessen Wände sich warm anfühlen, auf Brand (Vechta, Löningen) (vgl. 161).