d.

Mein Vater kam mit der Post von Oldenburg, hatte sich unterwegs tüchtig erkältet und mußte, als er um Mitternacht den Postwagen verließ, die kurze Strecke nach seinem Hause mehr kriechend als gehend zurücklegen. Heftige Schmerzen in den Beinen machten ihn fast rasend. Der Arzt wurde geholt, die Schmerzen nahmen aber von Woche zu Woche mehr zu als ab. Wir dachten schon an seine baldige Auflösung. Ein Bruder meines Vaters, der in einem andern Kirchspiele wohnte, machte sich deshalb eines Tages auf, um dem Kranken einen Abschiedsbesuch zu machen. Weil er gehört hatte, daß die ärztliche Kunst versagt habe, nahm er als letzten Nothelfer einen Gesundbeter mit. Dieser machte sich sofort ans Werk. Er betete, machte über den Kranken viele Kreuzzeichen in Form der Evangelienkreuze und fragte dann: Fühlst du dich besser? Als ein Nein aus dem Munde des Kranken kam, sagte er: Ich komme wieder. Nach ein paar Tagen stellte er sich wieder ein, wiederholte seine Manipulationen und konnte jetzt auf die Frage: Fühlst du dich besser? ein freudiges Ja vernehmen. So erschien er noch einigemale, tat immer dasselbe und nach einigen Wochen war mein Vater wieder der alte gesunde Mann. (Langförden.)

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Dritter Abschnitt. 3. Vertreibung vorhandener Übel. A. Segnen, Besprechen. 77. [Aus Golzwarden wird 1609 berichtet, »daß ein Segensprecher in der]. d. [Mein Vater kam mit der Post von Oldenburg, hatte sich unterwegs]. d. [Mein Vater kam mit der Post von Oldenburg, hatte sich unterwegs]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-34DD-F