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Eine überaus reiche Kaufmannswitwe in Amsterdam schickte einen ihrer Kapitäne mit dem Schiffe nach Rußland, um dort Roggen zu kaufen. Da aber augenblicklich kein Roggen dort zu haben war, nahm der Kapitän Weizen ein. Nach Amsterdam zurückgekehrt, machte er der Witwe Meldung, aber [47] die Frau war über die Nichtbefolgung ihres Befehls so aufgebracht, daß sie die ganze Ladung ins Meer zu werfen gebot. Man bat sie, die kostbare Ware nicht einfach zu vernichten, allein sie erwiderte, sie sei reich genug und könne ebensowenig arm werden, als der Weizen auf dem Meeresboden wachsen werde. Ihr Befehl wurde ausgeführt, aber der ins Meer versenkte Weizen wuchs und ragte bald aus dem Wasserspiegel hervor. Wenige Jahre später ging sie mit dem Bettelsack durch die Straßen der Stadt und durchsuchte den aus den Häusern geworfenen Kehricht, ob vielleicht noch etwas Brauchbares für sie darin zu finden sei.