15. Das blutige Brod.

Im Jahre 1551 wurde die Stadt Magdeburg von dem Churfürsten Moritz von Sachsen, dem Churfürsten Joachim von Brandenburg, dessen Vetter dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, dem Grafen Hans Georg von Mannsfeld, und mehreren anderen Herren hart belagert. In dem Lager der Belagernden wurde aber ein gar wüstes und gottloses Leben geführt, wofür denn auch die Strafe nicht ausblieb. Unter andern fiel am 30sten Juli des gedachten Jahres ein Scharmützel vor, welches fast drei [139] Stunden dauerte, in welchem von den Magdeburgern nur zwei und zwanzig Menschen, und darunter nur sieben Reiter, von den Belagerern aber über 50 Menschen und an die hundert Pferde beschädigt und Viele zu Gefangenen gemacht wurden. Diese Gefangenen nun erzählten von einem seltsamen Wunder, es wäre kürzlich geschehen, daß Etliche im Lager Brod angeschnitten, woraus Blut hervorgekommen; darüber wären die Knechte heftig erschrocken; darnach wäre auch eine Krankheit unter sie gekommen, darin ihrer Viele wahnsinnig geworden.


Gottfried Gengenbacher Magdeb. Chronik.

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TextGrid Repository (2012). Temme, Jodocus Deodatus Hubertus. Sagen. Die Volkssagen der Altmark. 4. Sagen aus dem Magdeburgischen. 15. Das blutige Brod. 15. Das blutige Brod. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3DBE-9