574. Die Schule der Weisheit

Der ist gelehrt,
Wer nichts für sich begehrt,
Wer nichts will sein bei allen,
Wer sich auch selbst nicht will gefallen,
Wer in sich selbst nichts find't,
Als daß er wie ein kleines Kind
Sonst nichts will wissen, nichts will denken,
Als in sein Nichts sich zu ersenken.
O schönes Nichts,
Du Fülle alles Lichts,
Du Sonne voller Klarheit,
Du Brunnen aller reinen Wahrheit,
Verborgnes Winkelein,
So unansehnlich und so klein,
Wer sollte das von dir, du armes Häuslein, denken,
Daß du uns würdest so die wahre Weisheit schenken!

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TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Erstes Büchlein. 574. Die Schule der Weisheit. 574. Die Schule der Weisheit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-409C-4