24. Beschauung Gottes als die Sonne der Seelen
Mel.: Nun danket all' ... oder: Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich ...
1.
Das äußre Sonnenlicht ist da
Und leucht't mir ins Gesicht;
Gott ist noch mehr dem Geiste nah
Mit seinem Lebenslicht.
2.
Ach, wohn in mir, du Gottheitssonn',
Mein Geist dein Himmel werd',
Daß ich, o reine Seelenwonn',
Werd' ganz in dich verklärt!
3.
Wenn sich die Sonne offenbart,
So weicht die Dunkelheit;
Vertreib durch deine Gegenwart
Die Sünd' und Eigenheit!
4.
Du bist ein Licht und wohnst im Licht;
Ach, mach mich licht und rein,
[369]Daß ich kann schauen dein Gesicht
Und dir werd' ganz gemein!
5.
Der Adler schaut gerade zu
Die Sonne fröhlich an;
Mein Geistesaug' eröffne du,
Daß ich dich schauen kann!
6.
Wer dich in deinem Licht erblickt
In seiner Seele Grund,
Gleichwie der Cherubim, gebückt,
Dich ehrt zu aller Stund.
7.
So laß mich wandeln, wo ich bin,
Vor deinem Angesicht;
Mein Tun und Lassen immerhin
Sei lauter, rein und licht!
8.
Dein Auge leite meinen Gang,
Daß ich nicht irre geh';
Ach, bleib mir nah mein Leben lang,
Bis ich dich ewig seh!