21.

Du hast meinen Fuß in den Stock gelegt. Hiob 13, 27

Wie, Liebe, willst du mich mit Ketten nun bewahren,
Um mich bei dir zu halten nah?
Die Mühe könntest du als überflüssig sparen,
Da Glaub' und Lieb' mich fesseln ja.
[288]
Fußeisen willst du mir anlegen, wie ich meine,
Drin ich doch gar nicht gehen kann;
Mein Herz und mein Gemüt längst Sklaven sind und deine,
Warum willst du mich fesseln dann?
Brauch keine Ketten mehr, du Herrscher meines Lebens,
Als deiner reinen Liebe Band',
Die du mir sonst anlegst, sind ohnedies vergebens,
Ach, tu mir doch nicht an die Schand!
Heft mich an 's Kreuzes Baum, warum mich sonst zu quälen?
An keinen andern Baum mich bind!
Heißt du, mein Freund, nicht gut mein gutgemeintes Wählen,
Mein Geist nur Not und Zwang empfind't.

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TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Zweites Büchlein. Die heilige Liebe Gottes und die unheilige Naturliebe. 21. [Wie, Liebe, willst du mich mit Ketten nun bewahren]. 21. [Wie, Liebe, willst du mich mit Ketten nun bewahren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-431D-8