20.

Fanget uns die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben! Hoheslied 2, 15

[287]
Komm, Gottesliebe, ganz aus meiner Seel' zu jagen
Die Eigenheiten all', die mich verstör'n und plagen,
Mich deine Wahrheit unterweis',
Dein süßes Feu'r in mich eingeuß!
Ich war der Weinberg selbst, so blühend anzuschauen,
Du wolltest Tag und Nacht ihn pflegen und ihn bauen;
Der Feind ließ leider Füchse drein,
Die dir, o Lieb', zum Anstoß sein.
Wenn Füchse hin und her gehn, wühlen in der Erden,
Die schönsten Pflanzen gar verstört und schmutzig werden;
Die Eigenheit bekriegt die Lieb'
Und ist der Liebe Kinderdieb.
Rott aus dies bös' Geschlecht, mein Herr, das so entgegen
Dem großen Gut, das du in unsre Seel' willst legen!
Die Eigenheit verderbet gar,
Was in des Bräut'gams Garten war.
Sie magst du Mutter und in Bosheit fruchtbar nennen,
Die immer Kinder bringt – wer will die Zahl erkennen! –
Ein Brunn, draus alle Sünde quellt;
Ihr Opfer Gott abscheulich hält.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Zweites Büchlein. Die heilige Liebe Gottes und die unheilige Naturliebe. 20. [Komm, Gottesliebe, ganz aus meiner Seel' zu jagen]. 20. [Komm, Gottesliebe, ganz aus meiner Seel' zu jagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4506-C