587. Trachtet nicht nach hohen Dingen!

Die Höhen der Vernunft, ihr bestes Kunstgebäude,
Stellt die verfallne Mauer, so hoch, so voll Gefahr,
Worauf man mühsam steigt und plötzlich fället, dar;
Schau doch den bangen Fall! Des wundern sich die Leute.
Dort rennt ein Kühner hin ins weite Feld hinein
Auf einem wilden Tier, verachtend Zaum und Zügel:
Der falschen Freiheit Bild; sollt's nicht gefährlich sein?
Die Geisteshöhen auch sieht man in diesem Spiegel,
Schau das Subtile nur, wie auf des Tempels Höh
Dort einer in Gefahr nicht weit vom Satan steh'!
Die ihr nach Weisheit tracht't, tracht't nicht nach hohen Dingen,
Sie kam ins Niedrige, sie ward ein Kindelein;
Du wirst nicht weis' noch hoch, willst du nicht kleine sein.
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Komm, laß zu Jesus dich als Kind zur Schule bringen,
Die Schule sei dein Herz, da kehre betend ein,
Da merk auf Jesu Lehr', da laß ihn Meister sein,
Schau, wie sein Wort und Geist die Lektionen giebet,
So süß als Honigseim dem, der den Meister liebet!
Der erste Buchstab wird genannt:
Sei gerne unbekannt!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Erstes Büchlein. Nachlese. 587. Trachtet nicht nach hohen Dingen!. 587. Trachtet nicht nach hohen Dingen!. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-47E5-6