Verwandlung

Und als der Krieg die Männer fraß,
Gab's wen, der hinterm Ofen saß
Verzagt in seinem Häuschen:
– Zar Nikoläuschen.
Der Friede kam nun in die Welt.
Da geht als wie ein rechter Held,
Aus seinem Kämmerchen heraus:
– Zar Nikolaus.
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Die Flotte hin, kaputt das Heer,
Und Petersburg sah ihn nicht mehr.
Es war in seinem Häuschen:
– Zar Nikoläuschen.
Auf Regen folgte Sonnenschein,
Jetzt ist die Hose wieder rein,
Es flicht sich einen Lorbeerstrauß:
– Zar Nikolaus.
Die Schande ward zum hohen Ruhm,
Die Feigheit ward ein Heldentum,
Ein Löwe ward das Mäuschen:
– Zar Nikoläuschen.
Er wird nun wieder – etwas spät –
Der Führer, Kriegsherr, Majestät,
Hält Reden und teilt Orden aus.
O Nikolaus!

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TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Politisch Lied. Verwandlung. Verwandlung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-514C-F