Die zerbrochne Liab

Sie war'n so guate Freund',
Sie hamm si herzli g'liabt,
Koan oanzigs Wölkerl hat
Den schönen Himmi trüabt.
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Sie hielten lange Zeit
Wia Stahl und Eisen z'samm,
Und was der oane will,
Dös muaß da ander hamm.
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Und braucht da Bülow was,
Sprach er zum Pfaffen glei:
»O Sie, mein liaba Freund,
I hab' koa Geld dabei.«
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Da Pfaff hat wieda g'sagt:
»Ich will für Sie bezahl'n,
Weil Sie mei Spezi san;
Sie tean mir aa'r an G'fall'n.«
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
So lebten sie dahin
In schönster Einigkeit,
In ihrem Freundesbund,
Da hat sich nie was g'feit.
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Auf oamal war es aus;
So geht's auf dieser Welt.
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Auch diese Liab zerriß,
Wia manche – z'weg'n an Geld.
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Zum Bülow is a Freund
Ganz hoamli zuawi g'roast,
Der wo ihm sehr gefallt,
Der wo sich Dernburg hoaßt.
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Da sagt der Pfaff voll Zorn:
»Dös war dös letztemal,
Wenn Sie an andern liab'n,
Daß i für Eahna zahl'.«
Huliö – hu – hohu – hohu – ho!
Er hat eahm nix mehr g'schenkt,
Er halt' sein Beutel zua!
Jetzt is die Freundschaft aus.
Herr, gib ihr d' ewig Ruah!
Huliö – hu – huhu – huhu – hu!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Politisch Lied. Die zerbrochne Liab. Die zerbrochne Liab. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-516F-1