[Jungfrau bleibt sie vermählt, den Himmelsthoren]

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Jungfrau bleibt sie vermählt, den Himmelsthoren
Entsteigt ein lichter Engel, ihrem Flehen
Rauscht lieblich tönend seiner Flügel Wehen,
Er singt: der Herr hat dich als sein erkohren.
Da weint sie, daß der Bräutigam verloren,
Daß er den Bronn des Lebens will verschmähen;
Kann dieser Blick, spricht er, den Engel sehen,
So sei alsbald der Götzendienst verschworen.
Sie wirft sich betend nieder: laß nicht rauben
Dies edle Herz, im Zweifel nicht erblinden!
Er sieht den Seraph, glaubt, vom Licht getroffen.
Doch fester steht des frommen Christen Hoffen,
Er hört wie alle Orgeltöne künden:
Ja, seelig sind, die nicht sehn und doch glauben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Zweiter Theil. Gedichte über die Musik. Die heilige Cäcilia. [Jungfrau bleibt sie vermählt, den Himmelsthoren]. [Jungfrau bleibt sie vermählt, den Himmelsthoren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-541D-1