[Wann sich der Frühling zu der Erde neige]

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Wann sich der Frühling zu der Erde neiget,
Ein grünes Lager stellt er sich zurechte,
Durchschlummert hold die hellen warmen Nächte,
Sein Traum in Blüthe, Farb' und Duft aufsteiget;
Manch Waldgesang zum Schlaflied schallt, es zeiget
Nachtgall sich gegen Nachtgall im Gefechte,
Es quillt der Blumen liebliches Geschlechte
Wie sich der Busen schlafend hebt und neiget:
So schläft die Liebe in noch schönerm Bette,
Alma, in dir, sie regt die zarten Brüste,
Sie träumt in Worten und in lichten Blicken;
Als ich den Traum von deinen Lippen küßte,
Band mich an's Lager eine goldne Kette,
Ein jeder Ring Sehnsucht, Schmerz, Lust, Entzücken.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Erster Teil. Sonette aus »Alma«. [Wann sich der Frühling zu der Erde neige]. [Wann sich der Frühling zu der Erde neige]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-55BB-6