[92] An A.W. Schlegel

Schon fängt die alte Nacht sich an zu hellen,
Und wieder scheinen licht aus klarer Ferne
Die hohen Bilder, freundlich liebe Sterne,
Piloten auf der weiten Bahn der Wellen.
Wen kümmert's, daß die Hund' am Ufer bellen?
Besteig' dein Schiff mit frohem Muthe gerne,
Such' fremdes Land und Meer, sieh neue Sterne,
Die werden Geister freundlich sich gesellen.
Es steigt der Britten höchster lächelnd nieder,
Und Calderon, den Kränze bunt umglühen,
Der Minnesang im Goldgewand, erblühen
Neu will Italien, uralt heilge Lieder
Vom Ganges wachen auf, und rundum brennen
Trophä'n die dankbar deinen Namen nennen.

Notes
Erstdruck in: Poetisches Journal, Jena (Frommann) 1800.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. An A.W. Schlegel. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5678-0